Buchtipps der Steirischen Weingasthöfe

Zweimal hundert Gedichte 



Gedichte sind schön, manchmal, sie sind berührend, und manchmal auch erhellend, einige haben trockenen Witz, Schärfe, Genauigkeit und Poesie, und hin und wieder kann man die Dinge nur so sagen, wie ein Gedicht sie eben sagt. Aber dieses Getue um Gedichte, diese Feierlichkeit, dieses Zelebrieren kann einem schon auf die Nerven gehen. Und ständig sind Gedichte jemandem gewidmet! da muss einer wie Reinhard P. Gruber doch einmal Klartext reden. Einerseits. Und andererseits muss er das Gedicht auch von all diesem traditionellen Ballast reinigen, muss es entschlacken, auf das Notwendigste reduzieren. Immerhin macht Reinhard P. Gruber es sich nicht leicht. Er unternimmt hundert und dann noch ein zweites Mal hundert Anläufe, das Gedicht wieder auf die Beine zu stellen, was einem, der bisher eigentlich hauptsächlich Erzählungen und Romane schreibt, natürlich nicht so leicht fällt. Aber das genügt. Reinhard P. Gruber liefert ausreichend Argumente gegen Gedichte - in Gedichtform natürlich.

Reinhard P. Gruber, geboren 1947, studierte Theologie in Wien, war von 1974 - 77 Kulturredakteur einer Tageszeitung in Graz und lebt seit 1978 als Schrifsteller bei Stainz, Weststeiermark. Die bekanntesten Werke sind "Aus dem Leben Hödlmosers", "Im Namen des Vaters", "Das Schilcher-ABC", "Nie wieder Arbeit", "Vollständige Beschreibung der Welt und Umgebung", "Geierwally", sowie weitere Prosabände.


Beitrag von: weinblattl.at