Weinkunde der Steirischen Weingasthöfe

Der Grauburgunder



In Anspielung auf die grauen Kutten der Mönche wird er z.B. in Ungarn auch „Grauer Mönch" genannt. Der Name Ruländer kommt vom Kaufmann Johann S. Ruland aus Speyer, der sich um 1750 für die Verbreitung des Ruländers im deutschsprachigen Raum einsetzte. Die Rebe stellt hohe Anforderungen an den Boden. Tiefe und schwere Böden bringen mehr Extrakt, leicht Böden mehr Feinheit und Finesse. Reiches Aroma erinnert an Äpfel und Obst, auch an Akazienholz oder an Brot.

SYNONYME:
Pinot gris, Grauer Burgunder, Ruländer

Charakteristik:
Farbe: grünlich-gelb mit Goldreflexen, bei hoher Reife rötlich, kupfern
Bukett:
sortentypisches Bukett, unaufdringlich, Honigton
Geschmack:
extraktreich, voll, kräftig
Ausbau:
Qualitäts- und Kabinettwein, Prädikatsweine
Lagerung:
Höhepunkt nach 3 - 8 Jahren
Trinktemperatur:
9 - 12° C
Glaskultur:
„Chardonnayglas"

Bemerkung
Der Graue Burgunder ist ein Mitglied der Burgunderfamilie und wurde im 18. Jahrhundert wiederentdeckt und bekannt gemacht. In guten bis sehr guten Jahren, bei entsprechend hoher Säure, kann der Graue Burguder ein durchaus armonischer und eleganter Wein mit extrem hohem Extraktgehalt werden.

Hauptmerkmale
Intensiv goldgelbe Farbe, die bei witterungsmäßig heißen Jahren einen kupferartigen Goldton annehmen kann; delikates, beständiges Sortenbukett, wobei Prädikatswein oftmals ein kräftiges Botrytisaroma mit Honigton zeigen; vollmundiger und kräftiger Geschmack, alkoholreich, oft verbunden mit einem edlen Botrytiston. - Entscheidend ist beim Ruländer sein Säuregehalt. Er zeigt insbesondere in trockenen Jahren einen Säuremangel und wirkt dann mitunter zu wuchtig und plump. Verfügt er aber über genügend Säure, dann besticht er durch Frische, Harmonie und Eleganz.

ZUM ESSEN
Der Ruländer ist ein passender Begleiter eines kräftigen und würzigen Essens. Reife Auslesen, Beeren und Trockenbeerenauslesen werden gerne als Meditationswein oder für besondere Gelegenheit verwendet. Sie werden aber auch - richtig gekühlt - als Aperitifwein herangezogen. Einfache Qualitätsweine, Kabinettweine und trockene Spätlesen eignen sich gut zu einer Reihe von Gerichten. Spätlesen mit Restsüße passen auch zu verschiedenen Desserts und süßem Gebäck. Hummer, Langusten kalt oder warm, Fisch in schweren Saucen auch Wildgerichte und Pasteten.


Beitrag von: weinblattl