
Vom Schilcher
Diese fast zärtlichen Worte, die Pater Laurentius in sein Weiregister eintrug, zeigen die Beliebtheit, die der Schilcher schon im 17. Jhd. genoß.
Die Bezeichnung Schilcher kommt von "schillern" oder "Schilchern", wie man früher die Farbe zwischen rot und weiß bezeichnete.
Schilcher über alles
Seit damals ist sehr viel Zeit vergangen, aber den Schilcher gibt es noch immer, und er hat nichts von seiner Beliebtheit eingebüßt. Zu seinem Schutze wurde Ende der 80er Jahre der Schilcherschutzverein "Weisses Pferd" gegründet. Die Mitglieder dieses Vereines unterliegen strengen Kriterien, und mit ihrem Schilcher garantieren sie aboslute Top Qualität. Die Weinentwicklung mit rigoser Beschränkung der Erträge, gezielter Weingartenarbeit und computerunterstützter Kellertechnik hat auch dem Schilcher gutgetan, denn die Anbaufläche in der Weststeiermark hat sich in den letzten Jahrzehntenin etwa verdreifacht, 90 Prozent der Weinbaufläche sind mit Schilcher ausgepflanzt. Seine Ausbauvarianten reichen von Schilchersturm, Schilcher zart bis kräfitg, Schilchersekt, Schilcher-Prosecco, Blauer Wildbacher als Schilcher Rotwein bis zu Schilcherbränden. In jeder Form ist er ein Genuß!
Zum Essen
Der Schilcher wird gerne in fröhlicher Tischrunde getrunken. Und es lohnt sich, mit ihm Bekanntschaft zu machen. Seine Frische und Säure macht ihn zu einem idealen Aperitif, er öffnet sozusagen den Magen, besonders wenn er als Schilchersekt oder Schilcherprosecco genossen wird. Der Schilcher edelt aber auch eine typisch weststeirische Brettljause mit frischem Bauernbrot, Verhackert und hausgemachtem Schinken ungemein. In kräfiger Ausbauvariante passt er sehr gut zu typisch bodenständigen Gerichten wie Schweinsbraten oder Backhendl. Wird der Schilcher leicht und zart ausgebaut, harmoniert er sehr gut mit entsprechenden Nudelgerichten oder einheimischen Fischen. Der Ausbau als Rotwein wird immer mehr forciert, und hier sind es die einheimschen Wildgerichte, denen er den letzten Schliff gibt. Eine Besonderheit der delikatesten Art ist der Schilchersturm - hier ist er unerreicht.
ROTWEIN
- Synonyme:
- Blauer Wildbacher
- Blauer Kracher
- Charakteristik:
- Farbe: zwiebelfarben bis zart hellrot
- Bukett: urig-säuerlich bis grasige Sauvignontöne, bis schwarze Ribisel, Stachelbeeren, Erdbeeren
- Geschmack: herzhaft trocken, aggressiv säuerlich, bei Kabinettreife jedoch elegant würzig mit dezenter Säure
- Lagerung: am besten als spritzigfruchtiger Jungwein zu trinken
- Trinktemperatur: 6 - 8 ° C
- Glaskultur: Glas für jungen Weißwein
- Zahlen und Fakten:
- Rebfläche Österreich: 39 Hektar - 0,07% der Rebfläche
- Steiermark: 550 ha, davon
- Weststeiermark: 400 ha
- Südsteiermark: 65 ha
- Süd-Oststeiermark: 85 ha
Beitrag von: weinblattl.at